Leonharduskirche

Die Leonharduskirche (Heiliger Leonhard)

Hauptstraße 30, 63811 Stockstadt

 

Förderverein
Vorgeschichtliches
Der Kirchenbau
Der Glockenturm
Renovierung 1964
Renovierung 2007/08
Die Altarweihe im Jahr 2008
Geschichtlicher Überblick
Videos

 

 

Foerderverein

Förderverein

Für die Renovierung und Instandhaltung der Leonharduskirche wurde ein eigener Förderverein gegründet. Dieser freut sich über jegliche finanzielle Unterstützung. Wenn auch Sie sich in dieser Form an den noch ausstehenden und zukünftigen Arbeiten beteiligen möchten, freuen wir uns sehr über eine Spende auf das folgende Konto:

Förderverein Leonharduskirche e.V.
IBAN DE22 7956 2514 0007 8778 11
Raiffeisenbank Aschaffenburg eG

Vorgeschichtliches

Vorgeschichtliches

Die erste Kirche in Stockstadt war nicht etwa die Leonharduskirche, vor ihr gab es die Peterskirche. Sie stand damals außerhalb der mittelalterlichen Dorfbefestigungen auf dem heutigen Gelände der Papierfabrik und war den Heiligen Marzellinus und Petrus geweiht. Diese Heiligen waren und sind die Patronen des Klosters in Seligenstadt. Doch die Einwohner Stockstadts wollten auch eine Kirche innerhalb der Stadtmauern haben und so wurde schon im Mittelalter die Leonharduskapelle gebaut. Bei einem Brand im Jahr 1520 brannte sie jedoch, mit einem Großteil des Dorfes nieder, wurde aber sofort wieder aufgebaut. Das Interesse an der Leonharduskapelle nahm zu und das an der Peterskirche ab. Sie verfiel mit dem Lauf der Zeit immer mehr und wurde auch von Vagabunden beschädigt. 1606 besserte man das Langhaus auf Veranlassung von Abt Martin von Seligenstadt aus. Doch nach dem 30jährigen Krieg wurde die Kirche immer baufälliger. Die Altäre wurden 1691 zum letzten mal von Bischof Johann Philipp Burkard eingeweiht. Nach diesen Jahren wurde nun auch die genutzte Leonharduskapelle baufällig und man überlegte sich, beide Kirchen abzureißen und aus den Materialien eine neue zu Bauen. Im Jahr 1746 wurde vom Bischöflichen Ordinariat der sofortige Neubau einer Kirche angeordnet.

Der Kirchenbau

Der Kirchenbau

Trotz der Anordnung des Bischöflichen Ordinariats im Jahre 1746 konnte mit dem Kirchenbau erst im Jahr 1773 begonnen werden, da sich die Abtei Seligenstadt als finanzieller Träger erst geweigert hatte. Zu den Altarraum der LeonharduskircheZeiten des Kirchenbaus verfügte die Pfarrgemeinde Stockstadt über keine Kirche. Alle Gottesdienste, Trauungen und Taufen wurden im Pfarrhaus gehalten. Der Kirchturm der Leonharduskapelle aus dem 15. Jhd, dessen unterer Teil gotischen Baustils ist, wurde in die neue Kirche integriert und erhöht. Die Innenausstattung wurde vom Aschaffenburger Bildhauer Baumgärtner gestaltet. Auch wenn er dafür fürstlich entlohnt wurde (140 Gulden für den Hochaltar und 145 Gulden für die beiden Seitenaltäre) legte er beim erzbischöflichen Vikariat Klage ein, er sei nur zu einem Teil bezahlt worden. Der Bau muss spätestens am 29. November 1773 abgeschlossen worden sein da an diesem Tag, laut Taufmatrikel, Johann Adam Bauer in der neuen Kirche getauft wurde.

 

 

Der Glockenturm

Der Glockenturm

Hier können Sie sich das Glockengeläut anhören.


Aufgenommen vom bayerischen Rundfunk (12 Uhr-Läuten)

Renovierung 1964

Die Renovierung im Jahr 1964

Nach Fertigstellung der Rosenkranzkirche wurde im Jahr 1964 die Leonharduskirche zum ersten mal Renoviert. Bei dieser Maßnahme wurden die frühklassizistischen Aufbauten der Seitenaltäre und des Hochaltares entfernt. Die schöne Spätrokoko-Kanzel und das ebenso alte Orgelgehäuse wurden mit neuen, freundlichen Farben bemalt. Die beiden großen frühklassizistischen Holzfiguren aus dem alten Hochaltar, der heilige Josef und der heilige Johannes Nepomuk, wurden ebenfalls neu gefasst und haben ihren Platz auf den Postamenten im Chorraum bekommen. Rechts und links des einfachen Altartisches stehen die beiden Figuren der Seligenstädter Heiligen Marzellinus und Petrus. Das Original der um 1440 datierten Sandsteinplastik des heiligen Leonhard, die früher über dem Hauptportal stand, wurde durch eine Kopie ersetzt und an der Stelle des früheren rechten Seitenaltars aufgestellt. Schmerzlich für viele Einwohner, die in der Leonharduskirche getauft wurden, die Erstkommunion erhielten und den Bund der Ehe schlossen, war auch, dass das von Neupert geschaffene Deckengemälde nicht mehr erhalten werden konnte.
Die alte Orgel war in einem furchtbaren Zustand und so baute Alexander Baron, ein ortsansässiger Orgelbauer, eine neue Orgel in das alte Gehäuse ein. Das Orgelwerk hat eine barocke Disposition und bringt mit 30 Registern rund 1600 Pfeifen zum Klingen. Der Klang erfreute jeden Kenner und die neue Orgel eignete sich auch besonders gut für Orgelkonzerte.
Auch wurden neue Fenster in die Kirche eingesetzt, der Außenputz und das Dach erneuert und das Uhrwerk generalüberholt. Durch die Renovierung wurde aus der damals 200 Jahre alten Kirche ein völlig neues Gotteshaus geschaffen. 1945 wurde der Kirchturmhahn erneuert, da er von der amerikanischen Besatzung als Zielscheibe benutzt und böse durchlöchert wurde.

Danach wurde die Leonharduskirche nur noch in den Sommermonaten für die Werktagsmessen am Dienstag und Donnerstag genutzt.

Renovierung 2007/08

Die Renovierung im Jahr 2007

Die Leonharduskirche wurde in 3 Bauabschnitten hergerichtet.
  1. Innenrenovierung

    1. Innenanstrich, Wand – Decken – Fenster

    2. Neue Elektroanlage

    3. Bänke + Türen + Gestühle überarbeitet

    4. Neuerstellung des Altars

  2. Heizungsanlage
  3. Orgelrenovierung

Der im Januar 2006 gegründete „Förderverein Leonharduskirche Stockstadt“ hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die 235 Jahre alte Kirche durch Beschaffung von Geldmitteln wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen. Die Diözese, verschiedende Staatliche Stellen, die politische Gemeinde, die örtliche Bevölkerung, Gruppen, Einzelpersonen unterstützten neben dem Förderverein die einzelnen Maßnahmen tatkräftig.Der Startschuß für die Arbeiten fiel im März 2007. Decken und Wände erhielten eine ansprechende Farbe, neue Lampen und Strahler sorgen für eine feierliche Beleuchtung. Die elektrischen Anlagen wurden erneuert.Die Gestaltung des Altarraumes lag in den Händen des Kulturreferenten der Diözese Würzburg, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen. Dazu gehören neben dem Altar auch die Kanzel und das Chorgestühl.

Auf Säulen und Konsolen sind die vorhandenen alten Holzfiguren aufgestellt. Rechts und links vom Hochaltar wachen die frisch restaurierten Statuen des Heiligen Josef und Nepomuk.Weil die alte Pfeifenorgel nicht mehr zu verwenden war, entschieden sich Kirchenverwaltung und Förderverein für den Erwerb eines digitalen Instruments.
Lautsprecher wurden in der Orgel versteckt, und so kann der Klang der digitalen Orgel in den Kirchenraum schallen. Die barocke Orgel mit ihren zarten Pastelltönen ist ein Blickfang für alle Besucher, auch wenn nun kein Piep mehr aus den 1600 Pfeifen zu hören ist.

In der Leonharduskirche sollen künftig Hochzeiten, Taufen, Requien und Dankgottesdienste stattfinden. Die Leonharduskirche in Stockstadt ist zu Gottesdiensten geöffnet.

Zur Bildergalerie über die Renovierung

Altarweihe 2008

Einweihung des Altars der Leonharduskirche am 31. Mai 2008

Das war ein großer Tag für die Stockstädter Pfarrgemeinde: Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat am Samstag, 31. Mai 2008 in der Vorabendmesse den neuen Altar in der Leonharduskirche geweiht. Ortsgeistlicher Pfarrer Werner Schwarzkopf entbot dem hohen Gast einen herzlichen Willkommensgruß. In dem überfüllten und festlich geschmückten Gotteshaus zeigte sich der Oberhirte der Diözese Würzburg angetan von dem aktiven Gesang und der regen Mitfeier der Besucher.
In einer Zeit vieler Kirchenschließungen setze die katholische Kirchengemeinde Stockstadt mit der restaurierten Leonharduskirche ein positives und hoffnungsvolles Zeichen für die Erneuerung des Glaubens. Den Festgottesdienst gestalteten der Kirchenchor unter der Leitung von Burkhard Fäth und der Singkreis mit Dirigentin Katja Eichhorn. Wolfgang Huhn, Solotrompeter der Frankfurter Sinfoniker und Birgitta Bäckmann an der Orgel spielten Werke von J. Clarke und Georg Friedrich Händel. Lautsprecher übertrugen die Feier auch auf den Vorplatz und im Haus der Begegnung.

Ablauf der Altarweihe
Einzug: Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land – GL 639

Nach dem Einzug segnet der Bischof das Wasser, mit dem die Gemeinde zum Zeichen der Bußgesinnung und zur Erinnerung an ihre Taufe besprengt und der Altar abgewaschen werden soll. Dann besprengt er mit dem gesegneten Wasser die Gemeinde.
GL 917 – O Seligkeit getauft zu sein, in Christus neu geboren

Gloria: vom Kirchenchor gesungen

Nach dem Tagesgebet geht der Bischof zum Ambo, spricht den Segen und besprengt den Ambo. Der Ortspfarrer reicht ihm das Lektionar, das er dem Lektor übergibt.
GL 527,7 zum Antwortpsalm (nach der 1. Lesung Kehrvers: Behüte mich, Gott, denn ich vertraue auf dich.)

Nach der zweiten Lesung reicht Pfarrer Werner Scharzkopf dem Bischof das Evangeliar.
Der Bischof überreicht es dem Diakon.

GL 423 – Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem
Es folgt die Allerheiligenlitanei – GL 762

Der Pfarrer überreicht nun dem Bischof den Reliquienbehälter, den dieser in dem vorbereiteten Grab beisetzt.
Danach umschreitet der Bischof den Altar und besprengt ihn mit dem gesegneten Wasser. Der Diakon begleitet ihn.
Singkreis: Vater unser in Kiswaili

Der Bischof salbt dann mit dem Chrisam die Mitte und die vier Ecken des Altartischs sowie seine Flanken und den Altarfuß.
GL 879 – Zum ewgen Hohenpriester, zum König aller Welt

Der Bischof legt aus Wachsdochten geformte Kreuze in die Mitte und auf die vier Ecken des Altars. Darauf jeweils einige große Weihrauchkörner und schließlich feiner Weihrauch. Diese aufgeschütteten Weihrauchkörner werden schließlich angezündet.
GL 862 – Komm, O Geist der Heiligkeit, aus des Himmels Herrlichkeit

Nach dem Weihgebet wird die Altarmensa gereinigt und ein Tuch auf den Altar gelegt und die für die Meßfeier nötigen Kerzen aufgestellt.

Leonharduslied:

  1. Keiner kann die tausend Seelen, keiner kann die Heilgen zählen – Sterne um den Gottessohn. An dem Christus-Königsthrone strahlt wie Gold auch deine Krone, Leonhardus, Schutzpatron!
  2. Palmen in den reinen Händen, kannst dem Lamm du Weihrauch spenden, im Gewande sonnenlicht. Leonhardus, treuer Hirte, O wie schwer ist unsre Bürde, O vergiß die Deinen nicht.
  3. Fromm in hehrem Klosterkreise, fromm in schwerem Arbeitsfleiße, fromm im Herz und sündenrein, Leonhardus uns errette von der Sünde Eisenkette, von der ewgen Kerkerpein.
  4. Leonhardus, hüt die Quelle, mit des Heilands Glaubenswelle: Christussinn und Gotteswort. Glücklich ist der Baum, der sprießet, an dem Silberbach der fließet von dem Felsen Petri dort.
  5. Leonhardus, gottgeborgen, ruf uns zu in Freud und Sorgen: Geht in Gottes Weinberg gern. Ihr sollt sein die guten Reben, ihr sollt reife Früchte geben für die Ernte unsres Herrn.
  6. Lobt den Herrn und die Verklärten und Sankt Leonhard auf Erden, die sich freun in Vaters Schoß! Cherubim und Seraphinen, Halleluja singt mit ihnen. Freuet euch, der Lohn ist groß!

Danach wird mit einem Docht das Licht von der Osterkerze geholt und dem Bischof übergeben. Dieser übereicht dem Diakon den brennenden Wachsdocht, der damit die Kerzen für die Eucharistiefeier anzündet.

Gabenbereitung
Singkreis: Herr wir bringen dir unsere Gaben

GL 805 – Heilig, heilig, dreimal heilig bist du, Herr Gott Zebaot!

Agnus Dei: vom Kirchenchor gesungen

Danklied – Singkreis: Dass wir in dir bleiben, bitten wir dich Herr

GL 257 – Großer Gott, wir loben dich

Wolfgang Huhn und Birgitta Bäckmann spielen Werke von J. Clarke und G.F. Händel für Trompete und Orgel.
Nach der Meßfeier boten fleißige Hände einen „Leonharduseintopf“ und Getränke an.

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Geschichtlicher Ueberblick
1746 Das Mainzer Ordinariat beschließt in Stockstadt eine neue Kirche zu bauen
 1773 Neubau der Leonarduskirche
 1783 Streit zwischen der Gemeinde Stockstadt und dem Kloster Seligenstadt wegen der Ausstattung der Kirchengeräte
 1796 Bildhauer Baumgärtner fertigt den frühklassizistischen Hochaltar
 1864 Am 3. September werden drei neue Glocken geweiht
 1869  Schreiner Volk restauriert die Altäre
1901 Malermeister Rettinger aus Aschaffenburg renoviert das Innere der Kirche, die Deckengemälde malt Neupert
 1928 Die Annakapelle vor dem oberen Tor wird abgerissen, die Figuren von Petrus und Marcellinus werden auf die Beichtstühle gestellt
 1945 Die Glocken der Leonharduskirche läuten als erste im weiten Umkreis das Ende des zweiten Weltkriegs ein
 1964 Renovierung und Umgestaltung der Kirche – Die drei Altäre, Kommunionbank und Schwesterngestühl werden entfernt, die Deckengemälde werden überstrichen. Alexander Baron, ein einheimischer Orgelbauer baut in das alte Gehäuse eine neue Orgel ein.
 2006  Im Januar wird der Förderverein Leonharduskirche Stockstadt gegründet
 2007  Im März beginnen die Renovierungsarbeiten in der Leonharduskirche, Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen gestaltet einen neuen Altarraum
 2008  Am 20. April – Tag der Offenen Tür. Einblicke auf die bisherigen Renovierungsarbeiten. (siehe auch hier) Die Orgel wird durch ein digitales Instrument ersetzt, da die alten Pfeifenorgeln nicht mehr zu verwenden waren. Der neue Altar wird am 31. Mai von Bischof Friedhelm Hofmann eingeweiht.

 

Videos

Videos der Leonharduskirche

Pilger der Kölner Bruderschaft vom kostbaren Blut ziehen unter den Klängen der Feuerwehrkapelle in die Leonharduskirche ein.
Mit 265 Kilometern ist dies die längste Fußwallfahrt der Welt.
Auf dem Weg nach Walldürn halten sie in Stockstadt Mittagsrast.
Der Beitrag wurde vom BR am 11.06.1995 gesendet

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